Marokko: Taghazout – Paradise Valley

Marokko: Agadir
3. September 2017
Marokko: Essaouira
3. September 2017

Surfen in Marokko

Wir hatten in Agadir eine Woche Surfen bei www.surflevelmorocco.com gebucht. Dieser war der günstigste Anbieter und machte gleichzeitig nicht den Eindruck einer Massenabfertigung. Im Nachhinein war es die genau richtige Entscheidung. Unser Coach Yassin Iddouch ist einer der besten Surfer Marokkos, Champion im Bodyboarden und ein wahnsinnig guter Gastgeber. Seine Unterkunft bot alles, was man für eine Woche Surfen benötigt: Gemütliche Betten, einen Balkon mit Meerblick und einen Pool, in dem man sich abends abkühlen konnte. 

Yassins Wohnzimmer

Blaue Kleidung bedeutet Berber, links bin ich 

Zudem hatten wir das Glück, dass Tes und ich uns auf Anhieb mit den beiden anderen Gästen (eine junggebliebene Mum aus London mit ihrer Tochter) blendend verstanden. Die ganze Woche über blödelte ich mit dem elfjährigen Mädchen Fajina herum. Es war die perfekte Abwechslung zum täglichen Surfen bzw. Surfen lernen. Ich stand schließlich zum ersten Mal auf dem Surfbrett. Aufgrund des guten Lehrers (und vielleicht früherer Skateboard-Erfahrung) konnte ich sogar innerhalb der ersten paar Stunden einige kleine Wellen reiten.

Irgendwo am Strand

…und der Tagesablauf

Unsere Tage bestanden darin, dass wir morgens frühstückten, unsere Boards und Wetsuits ins Auto packten und zu einem der unzähligen Surfspots in der Nähe fuhren. Auf dem Bild unten z.B. Anza-Beach.

Bis in den späten Nachmittag verbrachten wir dann unsere Zeit am Strand. Mittags gab es ein vorbereitetes Sandwich und nach dem Surfen fuhren wir zu einem kleinen Cafe in Tamraght.

Dort wurde frisch gepresster Fruchtsaft bestellt und entspannt. Danach ging es wieder nach Hause, wir duschten und genossen das leckere marokkanische Abendessen. Jeden Abend wurde von Aysha  direkt vor der Eingangstür eine Tajinn für uns gekocht:

Abendessen in Marokko:

Therme auf marokkanisch – Hamam

Zur Programmauflockerung unternahmen wir zwei Ausflüge mit Yassin. Einmal nahm er uns mit in ein Hamam – ein orientalisches Dampfbad, auch türkisches Bad genannt. Es bestand aus drei gefliesten Räumen, die alle auf unterschiedliche Temperaturen erhitzt wurden. Man bekam zum Eintritt ein Stück Seife, einen Waschlappen und zwei Eimer, die man in den Räumlichkeiten mit warmen oder kalten Wasser füllen konnte. Mit seinen Utensilien saß man dann auf dem Boden und wusch sich. Wer wollte, konnte sich für einen kleinen Obolus waschen, bzw. massieren lassen. Für mich war das eine völlig neue Erfahrung. Man sitzt oder liegt auf den warmen Boden und lässt die Seele baumeln. Dabei spürt man förmlich, wie sich die Muskeln lockern und entspannen. Wenn sich in meiner Nähe nicht etwa ein halbes Dutzend Marokkaner lautstark unterhalten hätten – ich wäre eingeschlafen. Eine Stunde in den Räumen kam mir höchstens wie eine halbe vor – sehr zu empfehlen!

Der zweite Ausflug brachte uns zum Paradise Valley. Dieser Ort hat seinen Namen wirklich verdient. Dazu aber erst einmal ein paar Bilder:

Paradise Valley

Mit dem Auto benötigt man etwa eine Stunde von Taghazout bis zum Paradise Valley. Allein die Fahrt ist allerdings schon atemberaubend und bietet immer wieder Gelegenheit, um am Straßenrand anzuhalten und Fotos zu schießen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass das Tal ohne einen Ortskundigen nur schwer zu finden ist. Das Foto ist unterwegs entstanden: 

Auf alle Fälle rentiert sich die Mühe! Man parkt am Straßenrand und muss dafür 10 Dirham (1 Euro) bezahlen. Dann geht es über Stock und Stein zu Fuß weiter. Der Weg ist allerdings nicht besonders gut ausgebaut. Man muss über Bäche springen, auf Steinen balancieren oder steile Abhänge hinuntersteigen.

Dafür erwartet einen nach einer 45-minütigen Wanderung ein wunderschöner Anblick! Über die Jahre hat sich in dem Tal ein natürlicher Pool gebildet, gefüllt mit kaltem, klarem Quellwasser. Zusätzlich gibt es einen natürlichen Sprungturm – einen aus etwa zwei Meter Höhe und einen aus etwa elf. Wir sind damals durch den natürlichen Pool geschwommen und haben fußläufig das Tal weiter erkundet. Es ist einfach unglaublich schön! Bis zur Mittagszeit war auch verhältnismäßig wenig los und man hat viel Platz. Nachmittags kommen dann immer mehr Einheimische. Ich würde dementsprechend einen möglichst frühen Besuch empfehlen!

Bus fahren in Marokko

Nach unserer Woche Surfen hat uns Yassin abschließend an den Busbahnhof von Agadir gefahren und wir haben uns auf den Weg nach Essaouira gemacht. Beim Bus fahren in Marokko ist darauf zu achten (wenn es irgendwie geht) das Busunternehmen “CTM” zu nutzen. Das Ticket dafür kann man jederzeit vorab am Schalter kaufen. Vor Reiseantritt muss man jedoch für jedes Gepäckstück eine kleine Pauschale (5 Dirham) extra bezahlen. Dafür wird das Gepäck getagt und nur nach Vorzeigen eines Vouchers herausgegeben: Es kann also nicht einfach verschwinden. Außerdem hält sich dieses Busunternehmen an angegebene Zeiten.

Irgendwo unterwegs

Wir sind einmal mit einem anderen gefahren: Uns wurden fünf Stunden Fahrtzeit genannt. In Wirklichkeit waren es dann acht, weil wir in jedem Dorf angehalten haben, Händler, Teeverkäufer und Geschichtenerzähler durch den Bus marschiert sind und wir nicht die Autobahn benutzt haben – schließlich kostet diese extra. Im Allgemeinen ist das inländische Reisen relativ günstig. Das Ticket von Agadir nach Essaouira hat 75 Dirham (7,50 Euro) gekostet – für eine Fahrt von knapp vier Stunden ist das in meinen Augen okay.

Die Kätzchen wohnten neben dem Cafe in Tamraght

Mehr über Essaouira, einer meiner Favoriten im ganzen Land, im nächsten Beitrag. Zum Abschluss noch ein Foto von mir und Tes, gemeinsam mit einem der unzähligen Streuner. 

C-L

 

 

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